Was passiert in der Vollstationären Langzeitpflege?
von Peter Kießling
Wenn jemand durchgehend pflegebedürftig ist und sich herausstellt, dass eine Pflege bei ihm oder ihr zu Hause nicht möglich oder gewünscht ist, wird eine sogenannte vollstationäre Langzeitpflege erforderlich. Hier werden rund um die Uhr eine umfassende Betreuung, Versorgung sowie Pflege von chronisch kranken und pflegebedürftigen (älteren) Menschen sichergestellt. In der Wohneinrichtung wird nun mit ärztlicher und therapeutischer Unterstützung daran gearbeitet, dass der pflegebedürftige Mensch seine verbliebenen Fähigkeiten so lang wie möglich behält. Durch Hilfe zur Selbsthilfe, der sogenannten aktivierenden Pflege, soll darüber hinaus zu einer Verbesserung des Allgemeinzustandes beigetragen werden.
In der Regel sind die Pflegenden stets für die gleichen Bewohnerinnen und Bewohner zuständig. Das hat den großen Vorteil, dass sie genau wissen, was die Wünsche und Gewohnheiten der pflegebedürftigen Menschen sind. Damit können sie die Pflege individuell auf deren Bedürfnisse anpassen. Sie begleiten ihren Lebensalltag und vermitteln ihnen dabei Orientierung und ein Gefühl der Geborgenheit. Hierbei steht auch die Beziehungsarbeit im Fokus sowie der Kontakt zu Angehörigen und weiteren Bezugspersonen. Für die Pflegenden findet die Arbeit hauptsächlich in den einzelnen Privatzimmern der Bewohnerinnen und Bewohner statt – genauso aber auch in den gemeinsam genutzten Aufenthaltsräumen und in Stationszimmern. Dabei arbeiten die Pflegenden stets in interdisziplinären Teams. Das heißt, sie arbeiten gemeinsam mit Ärzt*innen, Therapeut*innen, Pflegehelfer*innen, Betreuungspersonen und freiwillig Engagierten zusammen.
Vierte und letzte Station der Roadshow Pflege 2024 in Sondershausen am 23. Oktober
Am 23. Oktober 2024 sind wir zum letzten Mal in diesem Jahr nach Nordthüringen gefahren, um mit unserer Roadshow Pflege Station in der AWO Seniorenresidenz “Udo Stiemerling Haus” zu machen. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Agentur für Arbeit haben wir uns dem Tätigkeitsfeld der stationären Pflege gewidmet.
Bei der Roadshow Pflege geht es darum, praxisnahe Einblicke zu vermitteln. Vor diesem Hintergrund möchten wir Einrichtungsleiterin Alice Mattauch und Praxisanleiterin Karina Linsel unseren Dank aussprechen. Gemeinsam mit zwei Auszubildenden haben sie eindrucksvoll veranschaulicht, wie die Pflege-Ausbildung heute strukturiert ist und wie man sich die Arbeit in einem Seniorenheim vorstellen muss. Sie erläuterten den Ausbildungsweg, die verschiedenen Qualifikationen sowie die praktischen Erfahrungen, die angehende Pflegekräfte während ihrer Ausbildung sammeln können und welche Eigenschaften sie mitbringen sollten.
Ein zentrales Thema war auch die finanzielle Attraktivität des Pflegeberufs. So bieten sich heutzutage in der Pflege lukrative Verdienstmöglichkeiten und vielfältige berufliche Perspektiven, die über die herkömmliche Ausbildung hinausgehen, sagt unsere Expertin für Fachkräfte und Ausbildung, Diana Paschek (Der Paritätische Thüringen).
Einblicke erhielten die Gäste der Roadshow auch in die akademische Pflege. Via Videokonferenz wurde der Dekan des Fachbereichs Gesundheit und Pflege der Hochschule Jena (EAH), Prof. Dr. Johannes Winning, zugeschaltet. Er erklärte die Besonderheiten des Studiengangs und stellte verschiedene Möglichkeiten vor, wie sich Interessierte im Bereich der Pflege weiterqualifizieren können.
Bei der Veranstaltung erhielten die Teilnehmer nicht nur wertvolle Informationen, sondern auch die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich auszutauschen. Dadurch wurde ein verbessertes Verständnis für die Herausforderungen und Möglichkeiten in der stationären Pflege gefördert.
Weiterführende Links
Seniorenresidenz „Udo-Stiemerling-Haus“ (AWO Regionalverbund Pflege in Sondershausen)
https://www.pflegeheim-sondershausen.de/udo-stiemerlin-haus/
Ernst-Abbe-Hochschule Jena | Fachbereich Gesundheit und Pflege
https://www.eah-jena.de/studienangebot/studienangebot/bachelor-pflege