Heilerziehungspflege und Teilhabezentren

von Peter Kießling

Teilhabezentren sind zentrale Anlaufstellen für Menschen mit Behinderung, die unterschiedliche Unterstützungsangebote in Form einer Personenzentrierten Komplexleistung an einem Ort bündeln. Ob Wohnen, Beschäftigung, Beratung, Freizeit oder individuelle Assistenz – hier steht die Person mit ihren Wünschen, Bedürfnissen und Möglichkeiten im Mittelpunkt. Für Heilerziehungspfleger*innen bietet dieser Arbeitsort ein vielseitiges und dynamisches Berufsfeld mit täglich neuen Begegnungen, Anforderungen und Chancen zur Mitgestaltung.

Die Arbeit ist geprägt von Abwechslung und Individualität. Der Tagesablauf richtet sich nach den jeweiligen Angeboten und den persönlichen Teilhabezielen der begleiteten Menschen. Mal geht es um die Organisation einer begleiteten Freizeitaktivität, mal um die Unterstützung bei einer kreativen Beschäftigung, mal um Hilfe bei der Planung des Alltags oder um Orientierung in Fragen rund ums Wohnen oder Arbeiten. Auch pflegerische Tätigkeiten, sozialpädagogische Begleitung oder unterstützende Gespräche können Teil des Arbeitsalltags sein. Dabei ist der Blick stets auf Selbstbestimmung und ganzheitliche Förderung gerichtet.

Die besondere Stärke eines Teilhabezentrums liegt in der Nähe und Vielfalt: Verschiedene Fachkräfte arbeiten eng zusammen um passgenaue Unterstützung zu leisten. Für Heilerziehungspfleger*innen bedeutet das eine enge Teamarbeit und ein hohes Maß an fachlichem Austausch.

Die Arbeit bringt auch Herausforderungen mit sich: Unterschiedliche Bedürfnisse müssen koordiniert, Unterstützungspläne umgesetzt und immer wieder neue Wege gefunden werden um individuelle Lösungen zu ermöglichen. Flexibilität, Teamfähigkeit und Belastbarkeit sind daher wichtige Voraussetzungen.

Der Arbeitsalltag für Heilerziehungspfleger*innen im Teilhabezentrum folgt in der Regel einer klassischen Tagesstruktur – meist von morgens bis zum Nachmittag. Gearbeitet wird in festen oder versetzten Früh- und Tagdiensten, je nach Angebot. Nachtdienste fallen in Teilhabezentren in der Regel nicht an, da es sich nicht um Wohnangebote handelt. Auch Wochenenddienste sind eher die Ausnahme. Dadurch bietet die Arbeit im Teilhabezentrum planbare Arbeitszeiten, die sich gut mit dem Privatleben vereinbaren lassen.

Wer in einem Teilhabezentrum arbeitet, braucht neben einer fundierten Ausbildung vor allem Einfühlungsvermögen, Teamgeist, Kreativität und kommunikative Stärke. Das Berufsfeld bietet Gestaltungsspielraum und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten.

Zweite Station unserer Roadshow HEP in Apolda

Die Roadshow Heilerziehungspflege (HEP) geht in die nächste Runde! Nach dem gelungenen Auftakt in Weimar führte uns die zweite Station am 28. Mai nach Apolda ins Zentrum Ambulante Komplexleistung (ZAK) des Lebenshilfe-Werks Weimar-Apolda. Auch diesmal folgten die Mitarbeitenden der Agentur für Arbeit unserer Einladung, um gemeinsam mit den Fachkräften aus Eingliederungshilfe und Berufsbildung über den vielseitigen Ausbildungsberuf der Heilerziehungspflege ins Gespräch zu kommen.

Die Veranstaltung fand in unmittelbarer Nähe zum eindrucksvollen Eiermannbau statt. Eine kleine Besichtigung ließen wir uns daher nicht nehmen. Aber natürlich ging es vor allem um einen praxisnahen und realitätsgetreuen Einblick in das Berufsfeld Heilerziehungspflege zu geben, Potenziale aufzuzeigen und gemeinsam darüber nachzudenken, wie junge Menschen für diesen Beruf begeistert werden können.

Begleitet wurde die Veranstaltung von Diana Paschek (Fachkräfte & Ausbildung), Regina Hartung und Nadin Helbing (Teilhabe & Eingliederungshilfe) vom Paritätischen Thüringen sowie Hardy Schüler von der Diakonie Mitteldeutschland. Gemeinsam mit den Gästen wurde intensiv diskutiert, welche Chancen der Beruf bietet, wie moderne Teilhabe aussieht und darüber, wie wir junge Menschen besser erreichen können.

Ein großes Dankeschön an das Team des Lebenshilfe-Werks und alle Kolleg*innen (auch die zukünftigen) die uns mit viel Offenheit und Fachwissen einen tollen Einblick in ihre Arbeit und Ausbildung gegeben haben.

Weiterführende Links

Das Teilhabezentrum (Zentrum Ambulante Komplexleistungen) des Lebenshilfe-Werks Weimar/Apolda e.V. in Apolda

https://lebenshilfewerk-weimar-apolda.de/zak-weimarer-land/

 

Eindrücke von der zweiten Station der Roadshow HEP in Apolda (28. Mai 2025)

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