Praxistag der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstellen am 26. und 27. November

von Sebastian Rothe

Der zweite Praxistag des Jahres 2024 fand zweigeteilt am 26. und am 27. November statt. Der erste Teil wurde am Vormittag des 26. November als Online-Format ausgerichtet. 54 Fachkräfte aus den Thüringer Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstellen beteiligten sich. Der zweite Teil fand als ganztätige Präsenz-Veranstaltung mit begrenzter Teilnehmendenzahl statt. Hier konnte die Fachberatungsstelle 20 Fachkräfte begrüßen.

Online-Praxistag am 26.11.2024

Zu Beginn erhielten die Teilnehmenden aktuelle Informationen zum Arbeitsfeld. Besprochen wurden insbesondere die aktuelle Haushaltslage und der Koalitionsvertrag der künftigen Landesregierung. Die Fachberatungsstelle kündigte außerdem Veranstaltungstermine für das Jahr 2025 an.

Vordergründig diente dieser Teil des Praxistages der Vorstellung und gemeinsamen Lösung von rechtlichen Fragen und Problemen. Die besprochenen Sachverhalte stammen aus Beratungsfällen, die in der letzten Zeit an die Fachberatungsstelle herangetragen wurden. Inhaltliche Schwerpunkte waren dabei:

·         Voraussetzungen der Einrede der Verjährung von privaten und öffentlich-rechtlichen Forderungen

·         individueller Schutz von Guthaben auf einem Pfändungsschutzkonto

·         Handlungsoptionen bei der Anmeldung einer von der Restschuldbefreiung ausgenommenen Forderung durch einen Insolvenzgläubiger

Die Fachberatungsstelle präsentierte und erläuterte die jeweilige rechtliche Einschätzung nebst Handlungsmöglichkeiten. Die Teilnehmenden stellten Fragen zur Sachverhaltseinschätzung und darüber hinaus.

 

Präsenz-Praxistag am 27.11.2025

Der ganztägige Teil des Praxistages wurde in den Räumen der Netzwerkgemeinde Erfurt ausgerichtet. Zentrales Thema der Veranstaltung waren die Tätigkeiten und Herausforderungen der Verwaltungskräfte in den Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstellen.

Verwaltungsfachkräfte sind in der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung ein wichtiger Teil von gelingenden Beratungsprozessen und meistens der erste Kontakt für die oft schwierigen und drängenden Anliegen der Ratsuchenden. Da manche Beratungskräfte zugleich die Rolle der Verwaltung übernehmen, konnten sowohl Verwaltungs- als auch Beratungskräfte an der Veranstaltung teilnehmen.

Beim Austausch zwischen den beiden Gruppen wurde unter anderem die besondere Rolle der Verwaltungskräfte deutlich, deren Aufgaben sich nicht auf die verschiedensten Bürotätigkeiten beschränkt. So sind Verwaltungskräfte häufig der erste Kontakt für Ratsuchende und sind dabei immer wieder mit Frust, Verzweiflung, Trauer aber auch Aggression konfrontiert. Neben Möglichkeiten zur deeskalierenden Gesprächsführung und höflicher Abgrenzung wurden auch verschiedene Wege der Selbstfürsorge und Bedingungen für Sicherheit in der Beratungsstelle diskutiert.

Als Referentin für diesen Austausch konnte Frau Katharina Loerbroks (www.ueberblick.eu) - Diplom-Sozialpädagogin, Systemische Familientherapeutin (SG) und Systemische Supervisorin und Organisationsberaterin (DGSv) - gewonnen werden.

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