Praxistag der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstellen am 19. März
von Sebastian Rothe

Am 19. März 2025 kamen 41 Berater*innen aus ganz Thüringen nach Erfurt, um am ersten Praxistag des Jahres 2025 teilzunehmen. Gemeinsam mit Olaf Gelbhaar von der Fachberatungsstelle diskutierten die Teilnehmenden komplexe rechtliche Fragestellungen, die sich zum Verbraucherinsolvenzverfahren aus der Beratungspraxis ergeben. Die rege Diskussion erfolgte im Plenum, aber auch in fünf Arbeitsgruppen. Die rechtliche Unterstützung durch die Fachberatungsstelle ist ein wichtiger Baustein in der Fachberatung der Thüringer Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberater*innen.

Schwerpunkte waren insbesondere spezifische Probleme beim Unterhalten von Pfändungsschutzkonten, Insolvenzbeschlag von einmaligen und laufenden Entschädigungsleistungen nach dem Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetz, Handlungsoptionen von Ratsuchenden gegenüber Klagen von Insolvenzgläubigern nach Eröffnung eines Verbraucherinsolvenzverfahrens sowie der Wegfall der Voraussetzungen zur Aufrechnung/Verrechnung gegen den Anspruch auf Sozialleistungen nach Erteilung der Restschuldbefreiung.

Für den Nachmittag hat die Fachberatungsstelle Ralf Reichertz, Referatsleiter Verbraucherrechte, von der Verbraucherzentrale Thüringen eingeladen. Er hat die Arbeit der Verbraucherzentrale vorgestellt und ist dabei insbesondere auf Schnittstellen zur Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung eingegangen. Schwerpunkte der Beratung der Verbraucherzentrale sind allgemeines Verbraucherrecht aber auch Beratungen zu Finanzdienstleistungen und Versicherungen, Beratungen zum Energierecht sowie Energieberatung. Energieberatung kann genutzt werden, um die Heizkostenabrechnung überprüfen zu lassen und ist kostenfrei. Für andere Beratungen müssen Beiträge aufgewendet werden.
Darüber hinaus hat Herr Reichertz wertvolle Informationen gegeben, wie Verbraucher*innen sich beim Online-Shopping absichern können. Mit dem Fake-Shop-Finder der Verbraucherzentrale lässt sich unkompliziert und zügig nachprüfen, ob der genutzte Online-Shop seriös ist, oder ob es bereits Beschwerden gibt bzw. explizit davor gewarnt wird, das gewünschte Produkt dort einzukaufen. Diese Informationen sind hilfreich und helfen schlechte Konsum-Erfahrungen oder gar Überschuldungsfallen zu vermeiden.
Link zum Fake-Shop-Finder
Die Verbraucherzentrale Thüringen ist darüber hinaus im landesweiten Netzwerk Schuldenprävention aktiv und unterstützt Fortbildungen der Fachberatungsstelle immer wieder durch Fachvorträge oder eine Beteiligung an Workshops.
Link zur Verbraucherzentrale Thüringen