Digitales Fachgespräch „Paradigmenwechsel in den Suchthilfen durch Zieloffene Suchtarbeit – Utopie oder Realität“ am 5. Mai

Zieloffene Suchtarbeit bedeutet mit Menschen an einer Veränderung ihres problematischen Suchtmittelkonsums zu arbeiten, und zwar auf das Ziel hin, welches sie sich selbst stellen (Körkel, 2014). Neben einer Abstinenz können Menschen auch eine Reduktion, eine Schadensminimierung oder auch Veränderungen in den Konsumgewohnheiten anstreben. Vom einseitigen Abstinenzdogma in den Suchthilfen, das einerseits für viele suchtkranke Menschen lebensrettend war, für viele andere jedoch Ausgrenzung von Hilfen bedeutete und nicht selten zu Not, Elend und Tod führte, wird sich verabschiedet.

Zieloffene Suchtarbeit orientiert sich am Willen, an den Bedürfnissen, an der Autonomie und Selbstverantwortung des betroffenen Menschen, jenseits aller Probleme und Defizite. Sie bedeutet die Aushandlung der individuellen Ziele mit den Betroffenen auf Augenhöhe. Die Arbeit in den Suchthilfen richtet ihr Handeln und ihre Angebote daran aus.

Die Philosophie und das Konzept der Zieloffenen Suchtarbeit können in alle Handlungsfelder der Suchthilfen, aber auch Wohnungslosenhilfe, Straffälligenhilfe oder Angebote der Sozialpsychiatrie implementiert werden.

Wir laden Sie herzlich zu einem gemeinsamen Fachgespräch der LIGA Thüringen und der Thüringer Landesstelle für Suchtfragen ein, in dem wir Ihnen das Konzept der Zieloffenen Suchtarbeit vorstellen und mit Ihnen diskutieren wollen.

Unterstützt werden wir hierbei von Dr. Klaus Obert und Lena Noller, die Ihnen die praktischen Umsetzungsschritte und Erfahrungen am Beispiel der Angebote der Suchtarbeit in der Abteilung Sucht- und Sozialpsychiatrische Hilfen im Caritasverband für Stuttgart e. V. aufzeigen wird.