2. Zukunftsforum Ehrenamt vom 06.09.2019 in der FH Erfurt

Eine Kooperation der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen und dem Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie

Kooperationspartner LIGA Thüringen und Sozialministerium
v.l. Christian Stadali, Andreas Kotter, Christoph Stolte, STS Ines Feierabend, Frank Krätzschmar, Hans-Otto Schwiefert, Andreas Kotter, Lisa Reinhold

Ehrenamtliches Engagement ist kein Selbstläufer. An vielen Stellen fehlt Nachwuchs – aktive Menschen, die bereit sind, in ihrer Freizeit einen entscheidenden Beitrag zu einer funktionierenden Gesellschaft zu leisten.

Hier sind die politischen Entscheidungsträger sowie die Träger, Organisationen und Institutionen gefordert. Es geht darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, die den demographischen Wandel, die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt, den Wertewandel sowie neue Lebensmodelle berücksichtigen.

Überschrieben mit den drei Schlagworten Ehrenamt, Teilhabe und Digitalisierung stellten sich die LIGA Thüringen und das Sozialministerium genau diesen Themen im Rahmen eines Zukunftsforums.

Dieses 2. Zukunftsforum Ehrenamt „Ehrenamt, Teilhabe und Digitalisierung“ fand am 6. September 2019 in der Fachhochschule Erfurt statt.

In dem kurzweiligen Programm, moderiert von Christian Stadali (Wortwerk Weimar), ging es vor allem darum, einen Eindruck davon zu bekommen, wie digital die Ehrensamtarbeit im Jahr 2019 in Thüringen bereits ist und was den Organisationen noch für eine erfolgreiche Digitalstrategie fehlt. Selbstverständlich gab es ebenso den Raum für weitere Themen rund um das Ehrenamt.

Als Experte für das digitale Ehrenamt referierte Hannes Jähnert, beschäftigt im Generalsekretariat beim Bundesverbandes des DRK, und stand den Teilnehmen auch in der Podiumsdiskussion Rede und Antwort.

Die weiteren Gäste in der Diskussion waren Heike Werner (Ministerin TMASGFF), Lisa Reinhold (AWO Landesverband), Heidi Scheller (Freiwilligenagentur Bürgerstiftung Jena) und Wolfgang Volkmer (Kindersprachbrücke Jena).Digitalisierung schafft neue Wege sich miteinander zu vernetzen und sich abzustimmen, schafft Möglichkeiten, die eigene Organisation einem breiten Publikum zu präsentieren und gemeinsam Angebote zu entwickeln.

Aber Digitalisierung, die Nutzung neuer Techniken und Medien, macht Arbeit und erfordert klare Rahmenbedingungen innerhalb einer Organisation. Trotzdem lohnt sich der Aufwand, sagt Hannes Jähnert und plädiert dafür, keinen zu großen Respekt vor der Digitalisierung zu zeigen.

 

„Learning by Doing“

Es geht nicht darum, digitale Strukturen über Altbewährtes zu stülpen. Vielmehr sollten sich die Unternehmen und Organisationen Schritt für Schritt der Vielzahl an digitalen Möglichkeiten öffnen. Hierfür nennt Hannes Jähnert viele Beispiele an Angeboten, Apps und sozialen Netzwerken.

Auch die Möglichkeiten der Selbstorganisation machen Unternehmen attraktiv (ein Beispiel ist hierbei die Erstellung von Arbeitsplänen).

Digitalisierung ersetzt Begegnung nicht

Vor allem aber versteht Jähnert die digitalen Hilfsmittel als eine Brücke dafür, dass Menschen persönlich in Kontakt kommen - sowohl neue Veranstaltungsformate (BarCamps,...) oder Vereinssitzungen, organisiert und unterstützt durch soziale Medien und Technik. Dabei dient die Technik letztlich nur dazu, die sowieso notwendigen Abstimmung untereinander zu erleichtern, nicht zu ersetzen.

Im Vordergrund steht dabei immer der Mensch und nicht die Technik. Es geht um direkte Kommunikation und Information, egal ob digital oder analog.

Letztlich darf das Ehrenamt bzw. die Ehrenamtskoordination den digitalen Wandel nicht verschlafen. Es muss die für sie wichtigsten Hilfsmittel aufgreifen, ausprobieren und schließlich anwenden.

Dass eine gute Digitalstrategie nie schlechte Strukturen ersetzen kann, wurde in der Podiumsdiskussion vertieft. Dabei gerieten die Schlagworte Digitalisierung und Teilhabe im weiteren Verlauf der Veranstaltung etwas in den Hintergrund.

Die großen Themen in der Podiumsdiskussion waren Mobilität im ländlichen Raum, öffentlicher Nahverkehr, der notwendige Bürokratieabbau, natürlich die Frage nach finanziellen Ressourcen, die Abgrenzung zum Hauptamt und nicht zuletzt die Frage nach einer geeigneten Wertschätzung von Ehrenamtlichen. Eine eindrucksvolle Übersicht finden Sie hier zum Download (Graphic Recording, Katharina Scholz von der Agentur sandruschka. Raum für Gestaltung).

GraphicRecording Ehrenamt - hier zum Download
GraphicRecording Ehrenamt - hier zum Download

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