PM: Hohe Preise belasten soziale Einrichtungen

Erfurt, 08.08.2022 | Die aktuell hohen Preise, insbesondere die Energiepreise, sind ebenso wie für die Verbraucher eine hohe Belastung für soziale Einrichtungen. Geradezu bedrohlich wird die Lage, wenn ab Oktober die hohen Einkaufspreise für Erdgas an die Verbraucher weitergegeben werden. Wenn dann noch am Ende des Jahres, bzw. Anfang nächsten Jahres die Energierechnungen bei den Einrichtungen landen, wird die Lage schnell existenzgefährdend.

Betroffen sind Kitas und Jugendhilfeangebote ebenso wie Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, alte oder geflüchtete Menschen, ambulante Dienste und Beratungsstellen ebenso wie stationäre Einrichtungen.

Die LIGA Thüringen fordert von Land und Bund den Einrichtungen und den Menschen mit geringeren Einkommen finanziell unter die Arme zu greifen. In den Vergütungen und Zuschüssen, die soziale Einrichtungen erhalten, ist die aktuell ungeahnt hohe Inflation aufgrund des Ukraine-Kriegs nicht vorgesehen. Sie werden oft auf Jahre im Voraus festgelegt und reichen nun nicht mehr aus. Hinzu kommt, dass gemeinnützige Organisationen anders als privatwirtschaftliche Unternehmen kaum Rücklagen für Krisensituationen bilden können und viele schon durch die Corona-Pandemie deutliche finanzielle Einbußen hatten.

Damit ist die soziale Infrastruktur in Thüringen gefährdet, denn die sozialen Einrichtungen können sich nicht nur aus eigener Kraft aus dieser Lage befreien.

Während viele gewerbliche Dienstleister die Kostensteigerung an ihre Kund*innen weitergeben, ist dies für soziale Einrichtung meist keine Option. Viele Angebote, wie etwa Beratung in Krisensituationen, sind für Klient*innen im Sozialstaat kostenlos. In anderen Bereichen, wie etwa Kinderbetreuung, sind Beitragserhöhungen ebenfalls keine Lösung, gerade in Zeiten, in denen Bürger*innen ohnehin schon unter der Inflation leiden. Im Bereich der Pflege werden die Kostensteigerungen unweigerlich zu einer Erhöhung des Selbstkostenbeitrags führen.

Die sozialen Einrichtungen brauchen Hilfe, denn sie gehören elementar zur Daseinsvorsorge und es ist staatliche Aufgabe, unmittelbar für Abhilfe zu sorgen.

 

Peer Lück

Pressesprecher

 

Tel.:  036202 26231 | Mobil: 0172 178 49 77

Mail: plueck@paritaet-th.de

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