Schuldneratlas 2023 der Creditreform

Überschuldete Personen in Deutschland: 5,65 Millionen (-233.000)
Überschuldungsquote: 8,15 % (-0,33 Prozentpunkte)
In Thüringen liegt die Überschuldungsquote bei 7,71 %.

Die Überschuldungslage der Verbraucher und Verbraucherinnen in Deutschland hat sich erneut verbessert. Gleichwohl ist die "weiche Überschuldung" erstmals seit 2020 wieder angestiegen. Die enorm gestiegenen Lebenshaltungs- und Energiepreiskosten haben die finanziellen Gestaltungsmöglichkeiten vieler Verbraucher und Verbraucherinnen eingeschränkt und damit zu nachhaltigen Zahlungsstörungen geführt.

Bei der Altersgruppe unter 30 Jahren steigt die Schuldnerquote erstmalig seit 2013 wieder (+0,4 %). Die Gefahr, sich zu überschulden, ist besonders für jüngere Menschen hoch. Dies zeigt auch die stark steigende Nachfrage nach Ratenkrediten und "Buy now, pay later"-Angeboten (BNPL), die besonders auf jüngere Menschen und Frauen zielen.

Die höchste Überschuldung weist die Gruppe der 30- bis 39jährigen auf mit einer Quote von 13,72 %. Auch ältere Menschen sind immer stärker betroffen. Bei den über 70jährigen steigen die Zahlen seit Jahren, wenn auch die Quote selbst bei 2,96 % noch relativ niedrig ist.

Wie entsteht eigentlich Überschuldung?

Wer zum Beispiel einen Kredit für ein Haus oder ein neues Auto aufnimmt oder online auf Rechnung bestellt, wird zum Schuldner. Aber das heißt noch lange nicht, dass man überschuldet ist. Solange die nötigen finanziellen Mittel vorhanden sind, um die fälligen Raten abzubezahlen, ist alles in Ordnung.

Erst wenn das nicht mehr der Fall ist und eine fällige Forderung nicht beglichen werden kann, beginnt der Prozess der Überschuldung.

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