Praxistage der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung vom 15. und 16. November 2022

von Peter Kießling

Bildschirmfoto eines Fallbeispiels zum Thema Pfändbarkeit einer Sterbegeldversicherung
Die Fallbearbeitung beim Praxistag erfolgt gemeinsam mit den Berater*innen

Die Praxistage der LIGA Fachberatungsstelle sind seit Jahren eine feste Größe im Veranstaltungsplan der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberater*innen. Im Frühjahr und im Herbst werden aktuelle rechtliche Themen und entsprechende Praxisfälle gemeinsam erörtert. Zudem werden pädagogische Themen aus dem Beratungsalltag vertieft. Ein Novum war im Herbst 2022, den Praxistag auf zwei Tage zu verteilen.

Der erste Teil wurde online durchgeführt. 54 Berater*innen haben sich am Dienstagmorgen zugeschaltet, um gemeinsam mit Olaf Gelbhaar und Anja Draber aktiv an den Praxisfällen zu arbeiten. Olaf Gelbhaar gab wie gewohnt einen umfassenden und ausführlichen Überblick zu konkreten Fällen, die in den vergangenen Wochen an ihn herangetragen wurden. Spezifische und komplexe rechtliche Fragestellungen wurden anhand dessen detailliert bearbeitet – ob die Pfändbarkeit einer Sterbegeldversicherung oder die Speicherdauer bei der SCHUFA über die erteilte Restschuldbefreiung. Alle Berater*innen profitieren von den vorgestellten Lösungswegen und können diese in ihrem Beratungsalltag berücksichtigen und anwenden.

Der zweite Teil fand am Mittwoch statt. „Systemisch Arbeiten mit unmotivierten Klient*innen“ war der Titel der Tagesveranstaltung, die von Sylvia Tismar geleitet und umgesetzt wurde. Frau Tismar ist Diplom-Psychologin und leitet gemeinsam mit Claus Hild und Peggy Klatt das Systemische Institut Erfurt. Die sehr praxisorientierte Veranstaltung war gekennzeichnet durch viele theoretische Impulse der Referentin und durch die aktive Beteiligung aller Teilnehmenden in Form von Gruppenarbeiten. Eigene Praxiserfahrungen wurden diskutiert. Mit vielen neuen Erkenntnissen sind die Teilnehmenden zurück in ihren Beratungsalltag gegangen. Es gab spannende Sichtweisen auf die sogenannte fehlende Motivation von Ratsuchenden, aber das Ergebnis beinhaltete vor allem die Erweiterung der eigenen Handlungsmöglichkeiten im Beratungsalltag.

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