Praxistag der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung vom 29. März 2023

Der erste Praxistag des Jahres 2023 fand als Präsenzveranstaltung in der Netzwerkgemeinde in Erfurt statt. Anders als in den Vorjahren seit Ausbruch der Pandemie konnte in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen diesmal auf tiefgreifende Maßnahmen, wie beschränkte Teilnehmendenzahl, Mindestabstand und Maskengebot verzichtet werden.

Die insgesamt 41 Teilnehmenden der Thüringer Schuldner- und verbraucherinsolvenzberatungsstellen widmeten sich den folgenden Themen:

Insolvenzzahlen

Da das Thüringer Landesamt für Statistik für das Jahr 2022 einen Rückgang der Verbraucherinsolvenzverfahren von knapp 15% im Vergleich zum Jahr 2021 ausweist, wurden die gemeldeten Zahlen genauer betrachtet.

Sowohl die Pandemie als auch die Verkürzung der Restschuldbefreiung auf drei Jahre dürften erheblichen Einfluss gehabt haben. Die Zurückhaltung bei den Insolvenzanträgen im Jahr 2020, gefolgt von einer Antragsflut in 2021 sind wohl maßgeblich für die großen Zahlensprünge im Jahresvergleich. Die Folgen von Infektionsschutzmaßnahmen, hohem Krankheitsstand und wirtschaftlichen Problemen durch die Pandemie lassen sich kaum beziffern. Ein sauberer Vergleich kann deshalb nur mit dem Zeitraum vor der Gesetzesänderung und vor der Pandemie gezogen werden.

Verglichen mit dem letzten Vorkrisenjahr 2019 kann dann sogar eine Zunahme von knapp 6% verzeichnet werden (in Hamburg sogar 30%).

Quelle: Destatis. Beantragte Verfahren bundesweit (Verbraucher und ehem. Selbstständige im vereinf. Verfahren)

Härtefallfonds

Die Umsetzung des „Thüringer Härtefallfonds Energiearmut Haushalte“ rückt näher und wirft dabei eine Reihe an Fragen auf, die gemeinsam mit den Fachkräften der beim Antrag unterstützenden Verbraucherinsolvenzberatungsstellen gesammelt und soweit möglich geklärt wurden.

Praxisfälle

Verteilt über den Tag wurden zwölf Fälle mit komplexen rechtlichen Fragestellungen im Plenum aber auch erstmalig in Gruppenarbeit erörtert.

Zweiter Praxistag 2023

Der zweite Praxistag in diesem Jahr wird auf zwei Tage verteilt am 21. und 22. November stattfinden, wobei beide Veranstaltungen unabhängig voneinander besucht werden können.

  • Am 21.11. werden in einer Online-Veranstaltung die juristischen Themen angeboten sowie ein Beitrag von Dr. Sally Peters (iff) zu den Risiken digitaler Zahlungsmethoden und Finanzdienstleistungen.
  • Am 22.11. wird in der Netzwerkgemeinde in Erfurt unter Leitung von Mareike Paulus ein ausgedehntes Seminar zu den Stressoren in der Schuldnerberatung und Strategien zur Stressbewältigung stattfinden.

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