60 Jahre Freiwilligendienste - Haushalt 2025: Wohlfahrtsverbände befürchten massive Kürzungen

von Peter Kießling

Gruppenfoto von den Teilnehmenden des Fachtags. Es sind fast einhundert Personen zu sehen.
Gruppenfoto des Fachtages - Ca. 100 Teilnehmende waren zu Gast im Thüringer Landtag und haben zu den Herausforderungen in den Freiwilligendiensten diskutiert.

 

Heute fand im Thüringer Landtag ein Fachtag zum Thema Freiwilligendienste der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege statt. Anlass ist der 60. Geburtstag des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). Als Gäste waren u.a. Madeleine Henfling (Vizepräsidentin und Mitglied des Thüringer Landtags) und Staatssekretär Winfried Speitkamp (Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport) dabei. Die über 100 Teilnehmenden haben sich in Workshops u.a. mit dem Stellenwert der Freiwilligendienste für die Gesellschaft, dem Mehrwert für Jugendliche und die Einsatzstellen befasst.

Insgesamt sind in Deutschland rund 100.000 Menschen in Freiwilligendiensten aktiv, also in einem FSJ im Bereich Soziales, Sport, Kultur oder Politik, im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) oder im Bundesfreiwilligendienst. Ohne das Engagement dieser Menschen wäre die soziale Infrastruktur und so manche soziale Einrichtung nur schwer aufrechtzuerhalten. Freiwilligendienste leisten außerdem einen großen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, zur persönlichen Entfaltung und beruflichen Orientierung. Dennoch haben die Freiwilligendienste mit großen Herausforderungen zu kämpfen, insbesondere finanzieller Natur. „In den Haushaltsentwürfen des Bundes werden die Freiwilligendienste oft sehr nachrangig behandelt“, so LIGA-Geschäftsführer Tino Grübel. „Für 2024 war beispielsweise ursprünglich eine Kürzung in Höhe von 78 Mio. Euro vorgesehen, die erst in letzter Minute aufgrund der großen Proteste aus der Zivilgesellschaft zurückgenommen wurde.“

Auch für 2025 werden massive Kürzungen befürchtet. Aufgrund der angespannten Haushaltslage könnten diese nach aktuellem Kenntnisstand rund 30 Prozent der Mittel des Vorjahres betragen. „Das wäre ein fatales Signal“, so Grübel weiter. „Wir brauchen unbedingt eine Regelfinanzierung für FSJ, BFD & Co.“

 

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